Info November 2015: "Warum Kreuzungen und keine reinrassigen Kaninchen?"

Die Erklärung lautet Genpool und Heterosis-Effekt. Mischlinge sind  meistens fitter weil sie einen größeren Genpool haben. In der Rassekaninchenzucht wird oftmals Linienzucht betrieben um bestimmte Merkmale in der Rasse zu festigen. Dies hat aber auch zur Folge, dass der Genpool verarmt. Noch entscheidender ist aber der Heterosis-Effekt. Dieser Begriff beschreibt die besseren Leistungen der Mischlinge (Hybriden) gegenüber den reinrassigen Eltern. (Z.b. Frohwüchsigkeit:  Gewicht Vater mit 18 Wochen: 3,7kg; Gewicht Mutter mit 18 Wochen: 3,9kg; Gewicht F1-Generation mit 18 Wochen: 4,2kg). Das funktioniert aber nicht immer und nicht automatisch von einer Generation auf die andere. Kreuzungen sind aber auch nicht das Allheilmittel und eine zielorientierte und verantwortungsvolle Kreuzungszucht wäre ohne die Rassekaninchenzucht nicht möglich. Alle 3-4 Generation ist eine Auffrischung der rassetypischen Merkmale mit reinrassigen Tieren oder F1-Tieren  nötig. Unsere bisherige Beobachtung lässt folgenden Schluss zu:  Wenn der Anteil der Rasse in der F4-Generation auf 1/16 (6,25%) sinkt, dann sind nur mehr die sehr stark ausgeprägten Rassemerkmale vorhanden. In der F5-Generation (1/32 bzw. 3,125%) sind auch diese Merkmale so gut wie verschwunden. Das ist auch der Grund warum die "Fleischhasen" ohne Kenntnis der Ursprungsrassen (das sind oft Kreuzungen in der F10 oder F20 und noch höher) auch nicht mehr die Leistungen und die Widerstandsfähigkeit haben als 3-, 4- oder 5-Rassen-Kreuzungen. Wenn man nicht auffrischt nivelliert sich die Linie auf einem sich laufend absenkenden Niveau.